E-Mobilität – wie grün ist mein Strom wirklich?
Wie sauber ist der Strom zum Laden von E-Autos? Diese Frage ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen – auch, weil die Antwort komplexer ist, als viele denken. Hier erfahren Sie, worauf es beim Stromtanken ankommt.
Woher stammt der Strom für mein E-Auto?
Zur Stromerzeugung werden vor allem erneuerbare Energiequellen genutzt. Unter anderem sind das Wasser, Wind und Sonne (daneben auch noch Kernkraft, Gas, Kohle und Öl). Der Schweizer Strom setzte sich 2021 zu rund 61 Prozent aus Wasserkraft und zu etwa 8 Prozent aus anderen erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne und Biomasse zusammen (siehe Grafik). Den restlichen Strom lieferten Kernkraftwerke (29 Prozent) und thermische Kraft- und Fernheizkraftwerke, die nicht erneuerbare Energien nutzen (2 Prozent). Wer wissen will, welcher Strommix letztlich im E-Auto landet, muss jedoch zwischen Produktions- und Liefermix unterscheiden.
Wo liegt der Unterschied zwischen Produktions- und Liefermix?
Der Strom, den die Schweiz produziert, entspricht nicht exakt jenem Strom, den Schweizerinnen und Schweizer aus der Steckdose bekommen. Diese Diskrepanz zwischen Produktionsmix und Liefermix hat zwei Hauptgründe. Zum einen ist die Schweiz Teil eines europäischen Strommarktes, auf dem Produzenten und Energieversorger mit Strom handeln.
Der zweite Grund hat mit einer spezifischen Eigenschaft des Stroms zu tun: Seine Speicherung ist aufwendig. Anstatt ihn also teuer zu speichern, wird er von den Energieversorgern je nach Produktionslage auf dem europäischen Markt verkauft und bei erhöhtem Bedarf erneut zugekauft. Das minimiert den Speicheraufwand und gleicht einen Teil der Erzeugungsschwankungen aus.
Aber der Schweizer Strom ist doch sauber – oder nicht?
Im Gegensatz zu Ländern, in denen der Strom aus Kohle oder Gas stammt, produziert die Schweiz tatsächlich vergleichsweise sehr sauberen Strom. Beim gelieferten – also tatsächlich verbrauchten – Strom war der Ökostromanteil 2021 mit fast 80 Prozent (68 Prozent aus Wasserkraft und rund 11 Prozent aus Photovoltaik, Wind, Kleinwasserkraft und Biomasse) sogar noch höher. Im europäischen Vergleich nimmt die Schweiz damit eine Vorreiterinnenrolle ein: Laut der Denkfabrik Agora Energiewende stammten in der EU nur 44,9 Prozent des 2021 produzierten Stroms und 46,2 Prozent des gelieferten Stroms aus erneuerbaren Energien.
Stromproduktion 2021
nach Kraftwerk-Kategorien
Wie komme ich zu 100 Prozent sauberem Strom?
Die meisten Schweizer Energieversorger bieten privaten Haushalten und Unternehmen Strom an, der ausschliesslich aus erneuerbaren Quellen stammt – meist aus Wasserkraft. So können Fahrer von E-Autos sicher sein, ihre Fahrzeuge zu Hause oder beim Arbeitgeber umweltfreundlich zu laden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die entsprechende Lade-Infrastruktur vorhanden ist. Derzeit gibt es in der Schweiz (noch) kein Recht auf Laden. Mietende sollten deshalb das Gespräch mit dem Vermieter oder den Liegenschaftsbesitzer suchen. Die Chancen, mit dem Wunsch nach einer Lademöglichkeit für das E-Auto auf offene Ohren zu stossen, sind hoch. Denn an diesem Thema führt in naher Zukunft kaum ein Weg vorbei.
Was kann ich persönlich zu einem sauberen Strommix beitragen?
Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer produzieren ihren eigenen Strom; vor allem via Photovoltaikanlagen. Speisen sie diesen sauberen Strom direkt ins Netz ein, erhöhen sie damit den Anteil des Ökostroms im gesamtschweizerischen Produktionsmix.
Der selbst erzeugte Strom lässt sich aber auch nutzen, um das eigene E-Auto via Wallbox zu laden. Dann empfiehlt sich ein Stromspeicher im Gebäude, der den von der Sonne produzierten Strom speichert, sodass er nachts zum Laden des E-Autos zur Verfügung steht. Das hilft nicht nur der Umwelt, sondern reduziert auch den Verbrauch von zugekauftem Strom – und schont auf diese Weise das Haushaltsbudget.
Wie sauber ist der Strom an der öffentlichen Ladestation?
Wer sein E-Auto unterwegs lädt, kennt das Problem: Nicht immer geben die Betreiber der öffentlichen Ladestationen transparent Auskunft über die Herkunft des Stroms. Das hat unter anderem damit zu tun, dass bislang eher Fragen nach Verfügbarkeit, passenden Anschlüssen und Ladeleistung im Vordergrund standen.
Doch es gibt Bemühungen, Informationen zur Stromherkunft konsequent zu integrieren. So hat der Verein für umweltgerechte Energie (VUE) angeregt, dass die digitale eidgenössische Übersichtskarte öffentlicher Ladestationen ichtankestrom.ch künftig auch die Stromqualität aufführt.
Wie kann ich unterwegs heute schon garantiert sauberen Strom laden?
Auch wenn das Bedürfnis erkannt und die Bereitschaft vorhanden ist: Die Kennzeichnungspflicht von Ladestationen dürfte auf sich warten lassen. Mit «Mercedes me Charge» hat Mercedes-Benz schon heute einen Weg gefunden, das Laden mit Ökostrom unterwegs zu ermöglichen. Das wirkt der Intransparenz an Ladesäulen entgegen und fördert die Energieversorgung aus nachhaltigen Quellen.
Das Prinzip: Kundinnen und Kunden laden ihr Elektrofahrzeug an einer der mehr als 7000 im Netzwerk integrierten Ladestationen in der Schweiz. Sollte der geladene Strom kein Ökostrom sein, speist Mercedes-Benz die entsprechende Strommenge – aus erneuerbaren Energien – wieder ins Stromnetz ein. Dafür arbeitet Mercedes-Benz mit Stromlieferanten zusammen, die über einen Ökostrom-Herkunftsnachweis verfügen. Die geladenen Energiemengen werden also nach dem eigentlichen Ladevorgang durch Ökostrom ausgeglichen und erhöhen so den absoluten Ökostromanteil im Stromnetz.
Was ist mit dem Ruf nach Stromsparen?
Bis vor kurzem war das Gespenst einer Strommangellage allgegenwärtig, der Ruf nach Stromsparen omnipräsent. Mittlerweile hat sich die Situation normalisiert. Kürzlich gab das Bundesamt für Energie sogar bekannt, dass der Stromverbrauch 2022 gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent zurückgegangen ist.
Die Gründe dafür sind unterschiedlich: die warme Witterung, diverse Effizienzsteigerungen, aber auch die vielen Stromsparappelle, die ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Mittelfristig dürfte sich die Lage ohnehin stabilisieren – nicht zuletzt dank Investitionen in erneuerbare Energiequellen.
Ein Blick auf die Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2021 zeigt übrigens: Elektrofahrzeuge konsumierten im Jahr 2021 222 GWh Strom. Setzt man diese Zahl ins Verhältnis zum gesamten Stromverbrauch der Schweiz (58,1 TWh), betrug der Anteil der E-Mobilität lediglich 0,4 Prozent.
Einfach und transparent – «Mercedes me Charge»
Wenn es um das Bezahlen an der Ladestation geht, ist Ärger oft vorprogrammiert. Zu viele Systeme, zu wenig Klarheit. «Mercedes me Charge» bietet eine einfache und bequeme Lösung mit drei Methoden an: Bezahlen über die «Mercedes me Charge»-Ladekarte, die «Mercedes me Charge»-App oder direkt über das Display der Mercedes-Benz User Experience.
So einfach kann Laden sein: Bereits eine simple Authentifizierung genügt, um auf die Ladestationen im Netz von «Mercedes me Charge» zugreifen zu können. Nach dem Hinterlegen der Zahlungsmethode profitieren «Mercedes me Charge»-Nutzer von einer integrierten Bezahlfunktion mit unkomplizierter Abrechnung. Drei auf individuelle Ladebedürfnisse abgestimmte Tarife garantieren maximale Transparenz – und Planbarkeit bei den Ladekosten.